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Als ich zum ersten Mal im jungen Alter den Film „Die fabelhafte Welt der Amélie“ gesehen hatte, überkam mich am Ende des Films ein unglaubliches Glücksgefühl. Ich war so begeistert darüber, dass ein Film solche starken Gefühle in mir auslösen konnte, dass ich daraufhin mir vorgenommen hatte: Ich möchte anderen Menschen genau solch ein Glücksgefühl schenken.

 

Da ich anfangs dachte, es seien die Bilder und die Machart des Films, die mich haben leicht fühlen lassen, fing ich an mich die nächsten Jahre der Filmwelt stärker zu widmen-ich wollte Regisseurin werden. Mit 15 Jahren schlug mir meine damalige Musiklehrerin vor, Gesangsunterricht zu nehmen. Ich genoss ein paar sehr lehrreiche Jahre bei Isabelle Müller-Cant, die mir klassischen Gesang beibrachte. Ein paar Soloauftritte in Kirchen und Musicals später, schaute ich mir den Amélie-Film erneut an. Was ich dann realisierte: es war nicht die süße, verspielte Art, die mir damals das Gefühl von Glück verlieh, sondern die unbeschreibliche Leichtigkeit und Melancholie der Lieder von Yann Tiersen. 

 

Für mich hieß es von da an: Musik machen. Besonders gut Klavier spielen (trotz jahrelangem Unterricht) konnte ich nicht. Ein anderes Instrument hatte ich nicht erlernt. Doch die vielen guten Worte von Lehrern (eines meiner Abitur-Hauptfächer war Musik) und Zuhörern zu meiner tieferen Stimme,  ermutigten mich mit dem Instrument meines Körpers die Menschen von nun an zu berühren

 

Ich sang in Paris mit anderen Musikern in Bars und oft gerne auch alleine mit meiner Gitarre (ein paar Griffe habe ich mir dann doch beigebracht) auf der Straße. Es war eine Zeit der jugendlichen Leichtigkeit. Während meines Bachelorstudiums in Europäischen Politikwissenschaften in Maastricht, reiste ich mit dem Unichor durch Portugal und `jammte´ mit Freunden. Nach zwei Jahren Masterstudium in Politikwissenschaften in Aarhus, sehnte ich mich nach mehr Kreativität, Musik und einer großen bunten Stadt. 

 

Und es wurde Berlin-die Stadt, in der jeder so sein kann, wie er oder sie will. Die Stadt, in der Politik gemacht wird. Die Stadt, in der Kulturen und Musikgenres aufeinandertreffen. Die Stadt, in der die Zeit noch anders schlägt und Menschen das Leben auf ganz besondere Art genießen. Eine Stadt, in der man sich verlieren oder von inspirieren lassen kann. 

Da ich beruflich einen Beitrag zur Energiewende und zur Bewältigung des Klimawandels leisten möchte, bin ich tagsüber im politischen Bereich in Berlin tätig. 

Doch wenn ich dann (abends) vor Publikum singe oder mit meinem Kompagnon David vergessene Geschichten musikalisch neu interpretiere, spüre ich Glück im Raum. Vor mir sehe ich beseelte Gesichter. 

Chansons zu singen, die eine Geschichte erzählen und alle Zuhörenden in eine Sphäre der Träume mitnimmt-das ist mein ganz eigener Traum. Meine persönliche Mission im Leben ist es, Zuhörenden die Möglichkeit zu geben, Ihre Sorgen für einen Moment in Leichtigkeit auszutauschen. Der Gesellschaft etwas zurückgeben zu können, insofern dass Sie in der langsamer laufenden Zeit des klingenden Chansons Glück verspüren-genauso wie ich damals, nachdem ich die fabelhafte Welt der Amélie zum ersten Mal gehört habe.

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